Sandsturm in Mecklenburg-Vorpommern
Am Freitag den 08.04.2011 ereignete sich auf der Autobahn A19 bei Kavelstorf eine Massenkarambolage mit 8 Toten und über 130 Verletzten. Innerhalb von Sekunden rasten über 80 Fahrzeuge ineinander, 30 davon gingen in Flammen auf. Grund dafür war ein „plötzlicher Sandsturm“. Eine Verkettung unglücklicher Umstände, überhöhte Geschwindigkeit haben sicherlich zu diesem tragischen Unglück beigetragen. Doch wie unerwartet sind solche Sandstürme in Mecklenburg-Vorpommern wirklich? Seit vielen Jahren führt die rücksichtslose Bewirtschaftung der Böden durch die Agrarindustrie zu einem Rückgang der Humusgehalte. Die großen Felder – ein Relikt aus DDR-Zeiten – und der dramatische Grünlandumbruch der letzten Jahre tun ihr Übriges. Seit Wochen hat es nicht geregnet. Jetzt durch die degenerierten, trockenen Böden zu pflügen bedeutet, dass große Mengen an Boden aufgewirbelt werden. Massive Wind-Erosion ist die Folge. Mich erinnern die Bilder dieser Tage an den „Dust Bowl“ in den USA der 1930’er Jahre:Quelle: Wikipedia
Quelle: Wikipedia
Teile der Great Plains waren besonders in den Jahren 1935 bis 1938 von verheerenden Staubstürmen betroffen. Die Rodung des Präriegrases zur Urbarmachung für landwirtschaftliche Nutzung und eine jahrelange Dürre hatte fatale Auswirkungen. Soweit sind wir in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht. Doch die Prognosen für den Klimawandel bedeuten für den Nordosten Deutschlands lang anhaltende, trockene Sommer und steigende Temperaturen. Um so wichtiger ist es, die gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft, so wie sie der §17 des Bundes-Bodenschutzgesetzes umreißt, auch zu leben!